Samstag, 1. Mai 2010
Da biste platt!!
Ja, platt bin ich - und das in zweifacher Hinsicht:
1. ich war zum ersten Mal im Leben ein Promi!
2. zu wenig Schlaf (muss mit dem Promi Leben zusammenhängen...)
Also der Reihe nach. Wir flogen also mit einem kleinen Flugzeug um 4:00 Uhr (!) nach Ayacucho im Hochland Perus. Westlich davon liegt, ca. eine Autostunde entfernt, das von der Welt bislang völlig ignorierte Städtchen Huanta.
Dort hat das Kinderwerk Ende März eine Schule eingeweiht, die vorher ganz neu gebaut wurde.
Zur Schule gehört - wie in Peru üblich - ein Kindergarten. Die Anlage sieht im Moment so aus:

Huanta Kindergarten
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Kindergarten - am linken Bildrand sieht man schon einen Teil der Schule

Huanta Primaria
Primaria, also "Grundschule" mit Schulhof

Obwohl alles längst fertig sein sollte, wird an der Küche und dem Verwaltungstrakt noch hinter dem grünen Zaun gebaut. Zeitverzögerungen sind in Peru an der Tagesordnung ...

Als wir dort angekommen sind, wurden wir wie die Könige empfangen. Alle Kinder und das ganze Personal bildeten ein Spalier. Als wir durchgingen, regnete es Blütenblätter, wir wurden mit Blumenkränzen behängt und mit lauten Rufen bejubelt. Das war schon total besonders und ich bin mir ganz schön wichtig vorgekommen ...

Huanta Empfang

Die Leute dort sind einfach unheimlich dankbar, dass wir ihre Stadt ausgewählt haben und ihnen helfen. Normalerweise kümmert sich niemand ernsthaft um ihre Probleme. Wir haben auch zwei Hausbesuche gemacht und gesehen, wie furchtbar arm man auch auf dem Land sein kann. Natürlich habe ich alles so gut ich konnte dokumentiert - aber die Bilder erspare ich euch heute.

Nach einem sehr eindrücklichen Tag, an dem wir vielfach beschenkt, umarmt und geküsst wurden, sind wir auf einer abenteuerlichen Straße in die Provinhauptstadt Ayacucho zurückgefahren. Heute morgen ging es nach einem kurzen Schlaf (Abfahrt zum Flughafen 6:45 Uhr) bereits wieder zurück nach Lima. Da sitz ich nun und schreibe diese Zeilen.
Ja, das "Promileben" ist ganz schön stressig und ich bin auch schon über vierzig ...
Ich glaub ich häng´s lieber wieder an den Haken und versuche diesen verlorenen Kindern und ihren Familien zu helfen. Sie haben es bitter nötig.

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