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Sonntag, 25. April 2010
lecker, lecker, lecker
alex in lima, 06:11h
hab ich schon von dem guten Essen hier berichtet?
Nein, dann wird es aber Zeit, denn das Essen in Peru ist sehr schmackhaft. Hier gibt es Dinge, die ich vorher noch nie gesehen habe. Dass die Kartoffel aus Peru kommt dürfte bekannt sein. Die Kartoffeln wachsen hier auch noch auf 3000 Metern Höhe und sie haben hier sehr viele verschiedene Sorten. Ebenso vielfältig werden verschiedene Hirsearten zu gutem Essen verarbeitet.
Aus Mais machen sie auch eine Menge Gerichte. Es gibt sogar ein Getränk aus rotem Mais, das vor allem die Kinder gerne trinken - und natürlich Inka Cola, diese gelbe Limonade mit undefinierbarem Geschmack und sehr süß. Gemüse wächst hier prächtig und in großer Vielfalt. Unser Reiseleiter meinte, dass sie reich an Essen sind, aber arm an Geld.
Das Essen habe ich echt genossen, bis heute Nacht. Da hatte ich Bauchkrämpfe und bekam Dünnpfiff. Andere Gruppenteilnehmer sind auch etwas angeschlagen, aber ich denke das wird uns nicht aufhalten. Mir geht es schon wieder besser und ich habe die lange Busfahrt (500 km auf schlechten Straßen) zum Titikakasee gut überstanden. Morgen wartet der See dann auf uns!!
Nein, dann wird es aber Zeit, denn das Essen in Peru ist sehr schmackhaft. Hier gibt es Dinge, die ich vorher noch nie gesehen habe. Dass die Kartoffel aus Peru kommt dürfte bekannt sein. Die Kartoffeln wachsen hier auch noch auf 3000 Metern Höhe und sie haben hier sehr viele verschiedene Sorten. Ebenso vielfältig werden verschiedene Hirsearten zu gutem Essen verarbeitet.
Aus Mais machen sie auch eine Menge Gerichte. Es gibt sogar ein Getränk aus rotem Mais, das vor allem die Kinder gerne trinken - und natürlich Inka Cola, diese gelbe Limonade mit undefinierbarem Geschmack und sehr süß. Gemüse wächst hier prächtig und in großer Vielfalt. Unser Reiseleiter meinte, dass sie reich an Essen sind, aber arm an Geld.
Das Essen habe ich echt genossen, bis heute Nacht. Da hatte ich Bauchkrämpfe und bekam Dünnpfiff. Andere Gruppenteilnehmer sind auch etwas angeschlagen, aber ich denke das wird uns nicht aufhalten. Mir geht es schon wieder besser und ich habe die lange Busfahrt (500 km auf schlechten Straßen) zum Titikakasee gut überstanden. Morgen wartet der See dann auf uns!!
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Samstag, 24. April 2010
Die Stadt, die nie erobert wurde!
alex in lima, 08:49h
Heute ging die Reise nach Macchu Picchu, der Inka Stadt hoch in den Anden. Weil die Spanischen Eroberer die Stadt nie entdeckten, ist sie ganz gut erhalten geblieben und bringt einen immer wieder ins Staunen.
Die Terrassen sind an einem extrem steilen Berghang angelegt worden, um dort Getreide etc. anzubauen. Die Stadt verfügte bereits über eine eigene Wasserversorgung mit Wasserkanälen. Viele Steine, Fenster und ganze Gebäudeteile sind extrem genau nach der Sonne oder den Sternen ausgerichtet. Warum die Stadt im 16 Jh. verlassen wurde weiß niemand. Wer sie entdeckte weiß jeder (meinte unser peruanischer Reiseführer). Es ist der sagenhafte - na, weißt du es? Ich geb mal einen Tip - es war im Jahr 1911 und der Gute hat dann auch alle gefundenen Schätze gleich in die USA verschickt. Übrigens verspricht jeder Präsident Perus vor seiner Wahl die Schätze und Gegenstände von den Amerikanern zurückzuholen...
Die ganze Anlage gehört zum Weltkulturerbe und wird extrem gut bewacht. Außerdem ist es sehr kostspielig dorthin zu kommen. Es ist so teuer, dass die meisten Peruaner noch gar nicht dort waren, weil sie es sich gar nicht leisten können. Wieder eine Ungerechtigkeit mehr, die das Volk ertragen muss. Trotzdem sind die Peruaner sehr nette und freundliche Menschen. Da können wir Deutschen noch was von ihnen lernen.
Die Terrassen sind an einem extrem steilen Berghang angelegt worden, um dort Getreide etc. anzubauen. Die Stadt verfügte bereits über eine eigene Wasserversorgung mit Wasserkanälen. Viele Steine, Fenster und ganze Gebäudeteile sind extrem genau nach der Sonne oder den Sternen ausgerichtet. Warum die Stadt im 16 Jh. verlassen wurde weiß niemand. Wer sie entdeckte weiß jeder (meinte unser peruanischer Reiseführer). Es ist der sagenhafte - na, weißt du es? Ich geb mal einen Tip - es war im Jahr 1911 und der Gute hat dann auch alle gefundenen Schätze gleich in die USA verschickt. Übrigens verspricht jeder Präsident Perus vor seiner Wahl die Schätze und Gegenstände von den Amerikanern zurückzuholen...
Die ganze Anlage gehört zum Weltkulturerbe und wird extrem gut bewacht. Außerdem ist es sehr kostspielig dorthin zu kommen. Es ist so teuer, dass die meisten Peruaner noch gar nicht dort waren, weil sie es sich gar nicht leisten können. Wieder eine Ungerechtigkeit mehr, die das Volk ertragen muss. Trotzdem sind die Peruaner sehr nette und freundliche Menschen. Da können wir Deutschen noch was von ihnen lernen.
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Donnerstag, 22. April 2010
was der Schwabe am liebsten macht ...
alex in lima, 18:29h
... Häuser bauen! Ich war bei der Übergabe eines "Hauses" dabei. Das Kinderwerk baut seit ein paar Jahren für ganz arme Familien neue Hütten, die für die dortigen Verhältnisse ganz ordentlich sind und für die Menschen eine große Hilfe darstellen. Die Hütten haben einen Betonfußboden, Fenster mit Glaseinsatz, eine abschließbare Haustüre und sie sind elektrifiziert. Außerdem haben sie ein festes Blechdach, 3 Schlafräume, ein Hauptraum und eine Küche mit Gaskocher. Alles sehr einfach, aber sauber und funktional. Für 1000 Euro wird das alles auf die Beine gestellt. Die Spender kommen aus Europa und den USA - in diesem Fall aus Deutschland. Super Sache!!
Die Familie konnte ihr Glück kaum fassen. Die Mutter kämpfte mit den Tränen. Der Pastor hielt eine kurze Rede und sprach ein Gebet. Die Kinder waren besonders begeistert davon, dass sie jetzt ein eigenes Bett haben werden. Es war toll dabei zu sein. Mit relativ wenig Geld kann einer Familie super geholfen werden.
Die Familie konnte ihr Glück kaum fassen. Die Mutter kämpfte mit den Tränen. Der Pastor hielt eine kurze Rede und sprach ein Gebet. Die Kinder waren besonders begeistert davon, dass sie jetzt ein eigenes Bett haben werden. Es war toll dabei zu sein. Mit relativ wenig Geld kann einer Familie super geholfen werden.
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alex in lima, 07:24h
Wie riecht Armut?
Heute habe ich die Erfahrung gemacht, dass man Elend nicht nur sehen, sondern auch riechen kann. Das Sehen ist schlimm, aber das Riechen ist schlimmer. Woran das liegt weiß ich nicht genau, aber es könnte sein, dass ich schon so viele schlimme Bilder gesehen habe, dass sie mich in der Wirklichkeit nicht mehr überraschen. Das Fernsehen kann aber keine Gerüche transportieren – vielleicht machen sie mir deshalb mehr zu schaffen als das Sehen?
Heute haben wir im Zusammenhang mit dem Kinderspeisungsprogramm eine Tour durch einen Teil von Lima gemacht. Die Stadt ist gewaltig. Jedes Stadtviertel ist so groß wie eine Großstadt in Deutschland. Man sagt, dass nur 40% der Bevölkerung lebt – der Rest vegetiert vor sich hin.
Die Reichen geben den Armen nichts ab – und nichts bedeutet hier NICHTS.
4% sind super reich – auch im Verhältnis zu Deutschland. Eine Mittelschicht wie in Deutschland gibt es nicht. Die Stadt ist laut, dreckig und die Luft möchte man eigentlich nicht atmen – aber was bleibt mir anderes übrig?
Alles, was irgendwie einen Motor und ein Lenkrad hat, wird gefahren. Der Verkehr ist kriminell. Die Fahrer haben den Fuß auf dem Gas, eine Hand am Lenkrad und die andere an der Hupe. Nur im Notfall wird gebremst. Die Straße wird zu 100% ausgenutzt und kein Raum verschenkt. So wird auch eine zweispurige Straße manchmal dreispurig. Die Autos sehen auch so aus. Deutliche Gebrauchsspuren sind fast immer sichtbar. Manchmal lachen wir, weil der Anblick einiger fahrender Schrotthaufen sehr skuril ist. Hier soll es sogar einen TÜV geben – und Firmen, die die Autos für den TÜV fit machen, indem sie z.B. fehlende Lichter und Rückspiegel montieren. Nach dem TÜV werden die Teile dann aber wieder abmontiert. Das war alles nur geliehen um durch den TÜV zu kommen, danach wird das Zeug nicht mehr gebraucht. Hier werden die Dinge pragmatisch-südamerikanisch gelöst und der Polizei ist es wohl egal.
Bei der Kinderspeisung bekommen die Kinder während den Schultagen ein Vollkornbrötchen und einen Becher angereicherter Milch geschenkt – insgesamt sind das täglich rund 11500 Kinder. Sie hören vorher eine kleine biblische Geschichte und singen gemeinsam. Der Pastor spricht ein kurzes Gebet. Die peruanischen Kinder sind wirklich sehr süß. Ein Jammer, dass sie so viel Elend und Leid erleben müssen. Das Kinderwerk versucht zu helfen wo es kann, aber die Not ist riesig - und Armut stinkt!
Heute habe ich die Erfahrung gemacht, dass man Elend nicht nur sehen, sondern auch riechen kann. Das Sehen ist schlimm, aber das Riechen ist schlimmer. Woran das liegt weiß ich nicht genau, aber es könnte sein, dass ich schon so viele schlimme Bilder gesehen habe, dass sie mich in der Wirklichkeit nicht mehr überraschen. Das Fernsehen kann aber keine Gerüche transportieren – vielleicht machen sie mir deshalb mehr zu schaffen als das Sehen?
Heute haben wir im Zusammenhang mit dem Kinderspeisungsprogramm eine Tour durch einen Teil von Lima gemacht. Die Stadt ist gewaltig. Jedes Stadtviertel ist so groß wie eine Großstadt in Deutschland. Man sagt, dass nur 40% der Bevölkerung lebt – der Rest vegetiert vor sich hin.
Die Reichen geben den Armen nichts ab – und nichts bedeutet hier NICHTS.
4% sind super reich – auch im Verhältnis zu Deutschland. Eine Mittelschicht wie in Deutschland gibt es nicht. Die Stadt ist laut, dreckig und die Luft möchte man eigentlich nicht atmen – aber was bleibt mir anderes übrig?
Alles, was irgendwie einen Motor und ein Lenkrad hat, wird gefahren. Der Verkehr ist kriminell. Die Fahrer haben den Fuß auf dem Gas, eine Hand am Lenkrad und die andere an der Hupe. Nur im Notfall wird gebremst. Die Straße wird zu 100% ausgenutzt und kein Raum verschenkt. So wird auch eine zweispurige Straße manchmal dreispurig. Die Autos sehen auch so aus. Deutliche Gebrauchsspuren sind fast immer sichtbar. Manchmal lachen wir, weil der Anblick einiger fahrender Schrotthaufen sehr skuril ist. Hier soll es sogar einen TÜV geben – und Firmen, die die Autos für den TÜV fit machen, indem sie z.B. fehlende Lichter und Rückspiegel montieren. Nach dem TÜV werden die Teile dann aber wieder abmontiert. Das war alles nur geliehen um durch den TÜV zu kommen, danach wird das Zeug nicht mehr gebraucht. Hier werden die Dinge pragmatisch-südamerikanisch gelöst und der Polizei ist es wohl egal.
Bei der Kinderspeisung bekommen die Kinder während den Schultagen ein Vollkornbrötchen und einen Becher angereicherter Milch geschenkt – insgesamt sind das täglich rund 11500 Kinder. Sie hören vorher eine kleine biblische Geschichte und singen gemeinsam. Der Pastor spricht ein kurzes Gebet. Die peruanischen Kinder sind wirklich sehr süß. Ein Jammer, dass sie so viel Elend und Leid erleben müssen. Das Kinderwerk versucht zu helfen wo es kann, aber die Not ist riesig - und Armut stinkt!
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